Die H2VL-Wasserstoffinitiative

Im Havelland haben sich auf Initiative des Landkreises mehrere Partner zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Wasserstoffwirtschaft in der Region aufzubauen. Die Produktion von Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Denn durch sie kann überschüssige Energie gespeichert und später bedarfsgerecht genutzt werden.

Potenzial gibt es in der Region genug. So könnte etwa der überschüssige Wind-Strom der Nauener Platte für die Wasserstoffproduktion genutzt werden. Erste Pläne für eine Power-to-Gas-Anlage im Energiewendelabor Ketzin/Havel liegen bereits vor. Auch die Neue Energien Premnitz GmbH möchte in eine Anlage im Industriepark investieren, die Wasserstoff durch eine Plasma-Vergasungstechnologie des schwedischen Cleantech-Unternehmens Plagazi aus nicht verwertbaren Abfällen gewinnt. Eingesetzt werden kann der Wasserstoff etwa in der Industrie oder im Mobilitätsbereich. Interessierte Abnehmer gibt es bereits reichlich: angefangen bei Unternehmen mit dem Fokus Schiene über Logistikbetriebe bis hin zur Wasserstoffnutzung für private oder kommunale Fahrzeuge.

Doch wie bringt man die Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff zusammen? Schwung in das Vorhaben soll der laufende HyLand-Wettbewerb bringen, der deutschlandweit Wasserstoffregionen fördert. Unter der Federführung des Landkreises hat sich die Initiative mit einer Projektskizze und einem Partnernetzwerk aus 35 Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen beworben – und wurde als eine von 15 HyExpert-Regionen deutschlandweit ausgewählt! Somit erhält der Landkreis eine Förderung von bis zu 400.000 EUR für Beratungs-, Planungs- und Dienstleistungen sowie Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Erstellung einer regionalen Machbarkeitsstudie. Dabei sollen mögliche Wasserstoff-Wertschöpfungsketten hinsichtlich technischer, rechtlicher sowie wirtschaftlicher Fragestellungen untersucht und bewertet werden.

Die HyExpert-Regionen

Das Havelland ist einer von 15 Gewinnern des HyLand-Wettbewerbs in der Kategorie „HyExpert“.
Erfahren Sie mehr über den HyLand-Wettbewerb oder besuchen Sie die Webseiten der anderen Gewinnerregionen.

Das Havelland

Der 168.000-Einwohner Landkreis Havelland liegt im Westen von Brandenburg und grenzt im Osten an Berlin. Das Havelland ist weit über seine Grenzen nicht nur aus der Literatur Fontanes (Herr von Ribbeck), sondern auch aufgrund seiner vielen Naturschutzgebiete bekannt – es ist hier seit Langem ein Anliegen, umweltfreundlich zu leben und zu wirtschaften.

Seit 2013 sind diese Ziele im integrierten Klimaschutzkonzept festgelegt, welches 2021 noch ambitionierter fortgeschrieben und derzeit von zwei Klimaschutzmanagern umgesetzt wird.

Der Windpark „Nauener Platte“ zählt zu den größten in Deutschland, zudem sind eine Vielzahl von PV- und Biogas-Anlagen in Betrieb, sodass der Landkreis bereits mehr als 100% seines eigenen Strombedarfs regenerativ decken kann. Nun soll u.a. durch diesen erneuerbaren Überschussstrom grüner Wasserstoff vor allem für den Verkehrssektor produziert werden. 

Website des Havellands

Potenziale & Mitmachen

Erzeugung

In unserer windreichen Region mit einem der größeren Windparks Deutschland auf der Nauener Platte fällt viel regenerativer Überschussstrom an, wie eine Studie von 2018 aufzeigt. Dieser könnte etwa am Energiewendelabor Ketzin via Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt werden. Darüber hinaus wird in Premnitz bereits die H2-Gewinnung mithilfe eines ganz neuen Plasmavergasungs-Verfahrens entwickelt, welches Wasserstoff aus unverwertbaren Abfallstoffen gewinnt.

Nutzung

Als Flächenlandkreis in naher Anbindung an die Metropolregion Berlin besteht großer Bedarf, den frequentierten ÖPNV und die starke Logistikbranche sowie weitere Formen der Mobilität mithilfe von Wasserstoff zu dekarbonisieren. Dies betrifft vor allem große Fahrzeugtypen, für die sich eine Elektrifizierung nur bedingt eignet.

Verteilung & Speicherung

Auf Grundlage der geplanten Erzeugung und Nutzung ergeben sich unterschiedliche Speicher- und Verteilungsoptionen für den gewonnenen Wasserstoff. Erfahrende Unternehmen planen bereits, sich am Aufbau der benötigten Infrastruktur zu beteiligen und führende Forschungseinrichtungen wollen konzeptionell am Aufbau einer erfolgreichen Sektorenkopplung konzeptionell mitwirken.

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Kommen Sie aus der Region oder sind interessiert daran im Havelland tätig zu werden? Werden Sie Teils des H2VL-Netzwerkes und kontaktieren Sie uns per Mail an [email protected]